Die Reise geht weiter...
Am 10. Februar geht es weiter in den Mahoba Distrikt in Uttar Pradesh. Dort besuchen wir 19 Dörfer, die aufgrund der abgelegenen Grenzregion extrem benachteiligt sind. Die Diskriminierung, besonders von Frauen, ist dort sehr hoch, da das Kastensystem noch eine große Rolle spielt. Das Bildungsniveau ist gering, viele Mädchen werden mit 13 jahren schon verheiratet und haben nie eine Schule von innen gesehen.
Die zunehmenden Dürren in diesem Gebiet führen dazu, dass ein Großteil der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt.
In dieser Region liegt auch das Dorf Bagaura, das wir, die evangelische Dornbuschkirche und die KulturTeilZeit zu unserem Projekt machen.
Ich werde dort Menschen begegnen, die durch unseren Besuch erfahren, dass sie nicht vergessen sind, und dass wir uns ganz speziell um sie kümmern möchten.

Viele Männer aus diesen Dörfern wandern ab in die Slums der Großstädte, weil sie glauben, dort Geld verdienen zu können.
Zurück bleiben die Frauen und Kinder....
Projektziel:
- Stärkung der Rechte von Frauen, heranwachsenden Mädchen und Kindern
- Verbesserung der Schulbildung, Verringerung der Anzahl der Schulabbrecher und
Wiedereingliederung von Schulabbrechern in den Unterricht
- Verbesserung der ökonomischen Situation der Frauen durch Einkommensprojekte
Hauptmaßnahmen:
- Gründung von 2 Frauenselbsthilfegruppen und einer Gruppe für heranwachsende
Mädchen pro Dorf: In den Gruppen werden aktuelle Probleme im Dorf Einzelner
besprochen und gemeinsam Lösungswege gesucht und beschritten.
- Schulungen für Frauen u.a im Aufbau von Führungskompetenzen, Bedeutung der
Schulbildung / Recht auf Bildung (Regierungsprogramm „Right to Education“),
Beantragung von Regierungsprogrammen, Gesundheit / Ernährung, gemeinsames
Sparen.
- Planung von Maßnahmen zur Verbesserung des Einkommens der Frauen mit
Unterstützung durch Regierungsprogramme.
- Unterstützung von 150 besonders armen Familien im Anlegen eines
Gemüsegartens und von 300 Familien im Pflanzen von Obstbäumen.
- Bildung einer Föderation der Frauenselbsthilfegruppen, die auf regionaler Ebene
bzw. Distriktebene Forderungen für Entwicklungsmaßnahmen ihrer Dörfer an die
betreffenden Regierungsstellen heranträgt.
- Stärkung von „School Monitoring Committees“, um den Schulunterricht zu
verbessern (u.a. Gewährleistung der regelmäßigen Präsenz der Lehrkräfte und
Kontrolle der Unterrichtsqualität). Gleichzeitig geht es auch darum zu
gewährleisten, dass z.B. Kinder aus Familien unterer Kasten und Dalits
(„Unberührbare“) im Schulunterricht nicht diskriminiert werden. Hier werden auch
die geplanten Eltern-Lehrer-Komitees eine wichtige Rolle spielen.
- Für Kinder aus extrem armen Familien und für Kinder mit Behinderungen wird
nach Möglichkeiten staatlicher Unterstützung gesucht.
- In Eigenleistung bieten Frauen schwächeren Schüler_innen der Zielgruppe
Förderstunden an.
- Es werden in jedem Dorf „Child Clubs“ gegründet, in welchen die Kinder Raum
finden miteinander zu lernen, zu spielen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln.
- Sogenanntes „Micro Level Planning“ in jedem der 19 Projektdörfer: Die
Frauenselbsthilfegruppen erstellen für ihr Dorf einen individuellen Aktionsplan mit
Verbesserungsvorschlägen und Entwicklungsmaßnahmen für ihr Dorf. Die
Repräsentantinnen dieser Gruppen treten dann in Kontakt mit den
Gemeinderäten, um die Umsetzung dieser Pläne - möglichst mit

Regierungsunterstützung - zu planen.